Case Study Linhardt

LINHARDT verpackt, was Ihnen wichtig ist! Der Profi für innovative Verpackungslösungen entwickelt und produziert clevere Verpackungen aus Aluminium und Kunststoff und hat sich im Laufe seiner Unternehmensgeschichte zum Weltmarktführer im Bereich der pharmazeutischen Aluminiumtuben aufgeschwungen.

Seit 2022 wird cronetwork MES im Rahmen einer umfassenden Digitalisierungsstrategie an allen Produktionsstandorten in Deutschland als führendes System am Shopfloor eingesetzt. BDE, MDE und Fertigungsfeinplanung sorgen seither für transparente, digital abgebildete Fertigungslinien, auf deren Basis kontinuierlich Optimierungsmaßnahmen abgeleitet und angestoßen werden können.

„Unsere Entscheidungen rund um die Produktion basieren heute auf zuverlässigen Daten und Informationen. Diese Transparenz an den Linien kommt v.a. durch den Einsatz von cronetwork MES zustande und hilft uns enorm bei der Optimierung unserer Prozesse.“      
Robert Brückner
Vice President IT & Digitalization bei der LINHARDT Group

Beste Optimierungsergebnisse dank cronetwork

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optimierte
Durchlaufzeiten

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transparente
Fertigungslinien

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valide Entscheidungs-
grundlagen

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optimierte
Rüstzeiten

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optimierte
Prozesse

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enge Integration
mit SAP

Transparente Linien bei Verpackungshersteller LINHARDT: Digitalisierungsboost am Shopfloor

Seit 1943 entstehen in den Fertigungshallen der LINHARDT Group GmbH Tuben, Aerosoldosen, Röhrchen und Fläschchen aus Aluminium und Kunststoff für die Bereiche Pharma, Health, Beauty, usw. Vor allem im Bereich der pharmazeutischen Aluminiumtuben hat sich das Unternehmen in den letzten Jahren zum Weltmarktführer entwickelt. Und auch einer der bekanntesten Filzstifte und Textmarker – der edding – geht beim niederbayerischen Unternehmen vom Band. Bei der Entwicklung der innovativen Produkte setzt man auf höchste Recyclingfähigkeit, Materialreduzierung sowie den Einsatz von bis zu 100 % post-consumer-recyceltem Material. Doch nicht nur in der Produktentwicklung selbst genießt das Thema Nachhaltigkeit höchsten Stellenwert, auch in der strategischen Unternehmensausrichtung geht der Blick in die Zukunft. Eine ausgeklügelte Digitalisierungsstrategie macht LINHARDT mittlerweile zum Branchenprimus in Sachen IT & Digitalisierung und auch die im Bayerischen Wald ansässigen Industriebetriebe kommen gerne auf einen Besuch vorbei, um sich von den innovativen Lösungen inspirieren zu lassen.

 

Fehlende Transparenz an den Linien

Jährlich gehen an den deutschen LINHARDT-Standorten in Viechtach, Pausa und Hambrücken rund 1,5 Mrd. Stück Verpackungen vor allem aus Aluminium, aber auch Kunststoff, an insgesamt 37 Linien vom Band. Um bei diesen beeindruckenden Zahlen den Überblick zu behalten, braucht es eine gewisse Transparenz direkt am Shopfloor, die zuvor so nicht gegeben war. An den Linien wurden nur wenige Zählwerte erfasst und für die Verplanung von Aufträgen konnte man – abgebildet in SAP – auf Auftragsbeginn, Auftragsende und eine pauschale, ungenaue Gesamtrüstzeit zurückgreifen. Somit standen praktisch keine auswertbaren Daten für stabile und reproduzierbare Prozesse zur Verfügung. Die vorhandenen Informationen waren vereinfacht gesagt unzureichend und zu ungenau. Aufgrund der großen Zahl an täglichen Aufträgen, konnte man sich auch nicht jeden einzelnen Auftrag individuell ansehen und einplanen. Die damit verbundenen Defizite lagen auf der Hand und der Startschuss für ein umfassendes Digitalisierungsprogramm auch am Shopfloor war damit erfolgt.

 

MDE, BDE, Feinplanung

Ziel war es also, einerseits die Transparenz an den Linien zu erhöhen, um damit die Basis für weitere Optimierungsmaßnahmen zu schaffen und andererseits auch, das bis dahin eingesetzte manuelle, tabellarisch aufgebaute Planungstool abzulösen und gegen eine zeitgemäße und zukunftsfähige Lösung auszutauschen. Fündig wurde LINHARDT schlussendlich bei der Industrie Informatik GmbH und cronetwork MES mit Maschinen- und Betriebsdatenerfassung sowie Feinplanung APS. Robert Brückner, Vice President IT & Digitalization bei der LINHARDT Group erinnert sich an die Ausgangssituation: „Vor Projektstart haben wir an jeder Linie gerade mal 4 Messwerte erfasst. Diese Zahl wollten wir auf mehr als 100 Werte entwickeln. Dazu zählten Stückzähler, Maschinenzustände, Störungen, Geschwindigkeiten, Temperaturwerte uvm. Zudem sollten auch Maschinen- und Einstellparameter in Zusammenhang mit dem Fertigungsmaterial erfasst werden.“ Die damit verbundenen Ziele waren optimierte Rüst- und Durchlaufzeiten und eine erhöhte Verfügbarkeit – kurz gesagt eine stark optimierte OEE (Overall Equipment Effectiveness)!

Vor allem das Thema Rüstzeit ist bei rund 50 Meter langen und aus 12 bis 15 Einzelmaschinen bestehenden Linien von größter Bedeutung für Effizienz und Leistung. „Wir haben die Linien und Maschinen in einzelne Komponenten aufgeteilt und mit dem Wissen der einzelnen Fachbereiche theoretische Rüstzeiten für Aktionen wie beispielsweise Klischee- und Farbwechsel ermittelt. Diese wurden in Rüstblöcke zusammengefasst und in cronetwork MES abgebildet. Die zugrunde liegende Logik liefert uns auf dieser Basis heute realistische, faktenbasierte Soll-Rüstzeiten“, so Brückner, der weiter ausführt, dass diese Informationen früher sehr pauschal in SAP abgebildet waren, was für eine genaue Planung bei einem großen Auftragsvolumen einfach zu ungenau war. Heute liefern feingranulare und automatisch via MDE erfasste Teilrüstzeiten die nötige Transparenz, die es braucht, um die eigenen Prozesse weiter optimieren zu können, während die Gesamtrüstzeiten wieder an SAP zurückgespielt werden.

 

Transparenz für Alle

Die absolut zuverlässige Gegenüberstellung von Soll- und Ist-Rüstzeiten hat sich zu einer essenziellen Kennzahl für alle Unternehmensebenen entwickelt. Bei aller Komplexität im Hintergrund, wird die grafische und inhaltliche Darstellung in Kombination mit der Schichtleistung je Linie an nahezu jedem Arbeitsplatz leicht verständlich und interpretierbar für die Shopfloor-Mitarbeitenden aufbereitet. Brückner dazu: „Unsere Kolleginnen und Kollegen an den Linien sehen auf den ersten Blick, wo sie leistungsmäßig in ihrer aktuellen Schicht stehen und können daraus ggf. auch ableiten, wo Anpassungen notwendig sind. Die Soll-Kurven bzgl. Rüstzeiten werden zu Beginn jeder Schicht neu berechnet, d.h. die angezeigten Daten beziehen sich immer auf die aktuelle, eigene Leistung.“ Auf die Frage, wie diese neue Transparenz angenommen wurde, meint Brückner weiter: „Wir haben unsere Kolleginnen und Kollegen aktiv in den Gestaltungsprozess eingebunden. Die Daten werden heute als Motivation gesehen, die Effizienz laufend zu verbessern und gesteckte Ziele zu erreichen oder gar zu übertreffen. Selbst unser Prämiensystem baut heute darauf auf.“

Auch für die Produktionsleitung haben sich durch den aktuellen und validen, digitalen Blick auf das Fertigungsgeschehen neue Möglichkeiten ergeben. Die Shopfloor-Daten werden u.a. in einem Kiosk-Portal dargestellt, das entweder die aktuelle Leistung je Linie oder die Gesamtleistung in der Fertigung zeigt. Daraus können jetzt reaktionsschnell Maßnahmen ergriffen werden, sollten Rückstände oder Verzögerungen auftreten.

 

Von der Tabelle zur grafischen Plantafel

Neben der Schaffung transparenter Fertigungslinien, stand auch die Anschaffung eines modernen und zukunftsfähigen Planungstools ganz oben auf der Agenda bei LINHARDT. Die bislang eingesetzte Plantafel stellte die Fertigungsaufträge ausschließlich in Listenform und tabellarisch dar. Sämtliche Planungsvorgänge, Sortierungen und Anpassungen waren manuell vorzunehmen und an eine Integration in SAP S/4 HANA war ohnehin nicht zu denken. Robert Brückner über die damalige Situation: „Wir hatten ein in seinen Möglichkeiten stark limitiertes Tool für die Fertigungsplanung im Einsatz. Hinzu kam, dass das Wissen über Planungsprozesse ausschließlich in den Köpfen unserer Planer existierte, was natürlich auch ein gewisses Risiko mit sich brachte.“ Parallel zu BDE und MDE überzeugten auch die Vorzüge von cronetwork Feinplanung APS die Verantwortlichen bei LINHARDT und so wurde auch die Feinplanung auf neue Beine gestellt. „Wir haben damit die Produktionsplanung auf ein grafisches und teils sogar automatisiertes Niveau gehoben, das den hohen LINHARDT-Qualitätsansprüchen gerecht wird. Unsere Gemba-Walks basieren heute auf den Daten und Informationen, die mittels cronetwork MES zur Verfügung gestellt werden“, schildert Brückner den hohen digitalen Standard, auf dem mittlerweile gearbeitet wird. Mit den Gemba-Walks sind wöchentliche Zusammenkünfte der Verantwortlichen über alle Hierarchieebenen in speziell dafür vorgesehenen Räumen gemeint. Auf großen Touchscreens wird hier das aktuelle Fertigungsgeschehen digital dargestellt. Robert Brückner: „Wir treffen heute datenbasierte und damit valide, nachvollziehbare Entscheidungen am Shopfloor und darüber hinaus.“

 

Erfolgreicher Digitalisierungsboost

Laut Brückner hat cronetwork MES den Digitalisierungsboost in der Fertigung geliefert, den es braucht, um auf dem hohen Level zu agieren, auf dem LINHARDT sich bewegt. Neben den mehr oder weniger offensichtlichen und bereits erwähnten Optimierungen, ergeben sich noch weitere Vorteile. So sind die Qualitätsanforderungen an LINHARDT als Zulieferer für den Pharma- und Medizinbereich sehr hoch. In den damit verbundenen, regelmäßigen Audits können die benötigten Daten und Informationen schnell und zuverlässig per Knopfdruck geliefert werden. Außerdem hat der Einsatz der modernen Systeme und Technologien LINHARDT am Arbeitgebermarkt für motivierte und qualifizierte Arbeitskräfte noch attraktiver gemacht.

„Unsere Entscheidungen rund um die Produktion basieren heute auf zuverlässigen Daten und Informationen. Diese Transparenz an den Linien kommt v.a. durch den Einsatz von cronetwork MES zustande und hilft uns enorm bei der Optimierung unserer Prozesse. Die Partnerschaft mit der Industrie Informatik GmbH ist zudem von einer gegenseitigen Wertschätzung geprägt – so konnte man sich auch in schwierigen Projektphasen immer wieder finden und lösungsorientiert arbeiten“, so Brückner abschließend.

 

Bilder: © LINHARDT Group GmbH

Produkte:
Verpackungslösungen aus Aluminium und Kunststoff

Mitarbeiteranzahl:
ca. 1.800

cronetwork Module:
Betriebsdatenerfassung, Maschinendatenerfassung, Feinplanung, Personalzeiterfassung, Business Intelligence, SAP Connector

“Unsere Kolleginnen und Kollegen an den Linien sehen auf den ersten Blick, wo sie leistungsmäßig in ihrer aktuellen Schicht stehen und können daraus ggf. auch ableiten, wo Anpassungen notwendig sind. Die Soll-Kurven bzgl. Rüstzeiten werden zu Beginn jeder Schicht neu berechnet, d.h. die angezeigten Daten beziehen sich immer auf die aktuelle, eigene Leistung.”

 

Robert Brückner

Vice President IT & Digitalization, LINHARDT Group GmbH